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Dienstag, 28. Februar 2012

Kraftklub & Gisela

Aloha Freunde,

heute gibts mal was auf die Ohren von & über die Jungs von "Kraftklub". Kiekste hier;

Neues Selbstbewusstsein aus der Provinz oder einfach nur 'ne geile Band? Kraftklub.
Neues Selbstbewusstsein aus der Provinz oder einfach nur 'ne geile Band? Kraftklub.(Foto: Tim Kloecker / Universal Music)
Donnerstag, 23. Februar 2012

Tokio Hotel? Ja! Oasis? Nein!Das Sprachrohr Gottes: Kraftklub

Ihr Album "Mit K" ging durch die Decke. Und mit ihrem Song "Ich will nicht nach Berlin" rocken Kraftklub aus Chemnitz selbst so manchem Hauptstädter aus der Seele. Im n-tv.de Interview sprechen Sänger Felix Kummer (mit Künstlernamen Felix Brummer) und Gitarrist Steffen Israel über den um sie tobenden Medienrummel, das Schockpotenzial von Bankern und ihre Rolle als Sprachrohr von, ..., ja, von wem eigentlich? Und wo das Ganze? In Berlin natürlich.

n-tv.de: Willkommen in Berlin. Wie ist es denn so für euch in dieser tollen Stadt?
Felix: Sehr schön! Wir haben ja gleich hier um die Ecke unser Album aufgenommen. Wir haben doch nichts gegen Berlin ...

Trotzdem scheint ihr mit eurem Song "Ich will nicht nach Berlin" durchaus einigen Menschen aus der Seele zu sprechen. Hättet ihr das im Vorfeld gedacht?Felix: Nö. Das war ja eigentlich auch nur ein Witz, um Kumpels zu ärgern, die hierhergezogen sind. Und es war eine Reaktion darauf, dass uns als Band tatsächlich nahegelegt wurde, hierherzuziehen. Da hatten wir aber echt keine Böcke drauf.

Als ihr beim Bundesvision Song Contest angetreten seid, habt ihr aus Berlin tatsächlich zehn Punkte für das Lied bekommen - die zweithöchste Wertung, die überhaupt möglich war …Felix: Stimmt. Vielleicht lag das daran, dass es auch ein paar Berliner gibt, die das ähnlich sehen.

"Berliner" …
Felix: Ja, kurioserweise auch die. Viele Zugezogenen werden ja ganz schnell zu so stolzen Berlinern, die dann wiederum alle anderen Zugezogenen scheiße finden. Im Nachhinein betrachtet konnte man mit dem Song eigentlich nur gewinnen, weil offenbar alle das für sich so sehen können. Aber natürlich meint jeder damit immer die anderen.

Genau hingeschaut! Kraftklub beim Bundesvision Song Contest 2011.
Genau hingeschaut! Kraftklub beim Bundesvision Song Contest 2011. (Foto: picture alliance / dpa)

Habt ihr noch die Klamotten vom Bundesvision Song Contest?
Felix: Ja, klar. Die sind fein säuberlich im Schrank aufgehängt.

Obwohl ihr bei der Veranstaltung ordentlich aufgefallen seid, seid ihr am Ende "nur" Fünfter geworden …

Felix: Das hat sich damals aber nicht angefühlt wie "nur". Das war eher wie: "Ey, krass, Alter, wir sind Fünfter geworden!"

Inzwischen kann euch das ja sowieso auch völlig egal sein. Euer Album "Mit K" ist vor Kurzem von 0 auf 1 in die deutschen Charts eingestiegen. Ihr sollt ordentlich darauf angestoßen haben. Was gab's denn?Felix: Ähh, …, Schorle. Und Bionade. Nein, also, wir haben eigentlich voll durcheinandergetrunken. Die Schwierigkeit war weniger, was wir trinken, als wo wir trinken. Wir haben das an einem Montag erfahren. Aber an einem Montag in Chemnitz eine Bar zu finden, die auf hat, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Am Ende war das sehr romantisch: Freunde von uns haben extra eine Bar für uns aufgeschlossen und dann haben wir uns alle gemeinsam an einem Montag bis früh um sieben betrunken.

Steffen: Wir haben viel Gisela getrunken.

Gisela?Steffen: Ja, das ist Wodka mit Lime Juice. Süß und geht schön in die Birne. Das trinken wir oft - außer Felix.

Felix: Ich glaub, das ist auch ein bisschen so ein Ostler-Getränk.

Ist so ein Nummer-1-Album mehr als ein schöner Pokal fürs Regal? Es heißt ja immer, mit CD-Verkäufen ließe sich für Bands heute kaum noch etwas gewinnen …

Felix: Ja, das stimmt auch. Hätten wir ein Top-20-Album gemacht, würden wir daher jetzt wahrscheinlich auch sagen, dass es uns egal ist. Wir sehen unsere Qualitäten ohnehin eher live. Wirklich ganz krass ist es, wenn wir jetzt die Vorverkaufszahlen von unserer Tour sehen. Es ist wirklich verrückt, wie viele Leute uns live sehen wollen. (lacht) Das freut mich irgendwie noch viel mehr als dieses Album-Ding.

Eigentlich haben sie ja gar nichts gegen Berlin.
Eigentlich haben sie ja gar nichts gegen Berlin. (Foto: Philipp Weiser / Universal Music)

Seit einigen Monaten wird ja ein ziemlicher Hype um euch gemacht. Alle reißen sich um euch - wir natürlich eingeschlossen. Wie nehmt ihr das wahr?

Felix: Den Medienrummel habe ich wirklich als Hype wahrgenommen, weil das echt schnell ging. Was man bei der Sache aber oft vergisst, ist das, was davor war. Im Prinzip haben wir ja so ein 70er-Jahre-Bandmodell durchgezogen und damit den Grundstein gelegt. Wir haben eineinhalb, zwei Jahre immer und überall gespielt und uns so - ganz klassisch - Fans erspielt. Als Hype hat es sich von daher erst angefühlt, als das mit dem Album losging und auf einmal das "Heute Journal" oder die "ARD-Tagesthemen" anklopften. Das war schon absurd.

Neben "Heute Journal" und "Tagesthemen" taucht ihr auch in den Feuilletons von Medien wie dem "Spiegel", der "Zeit" oder eben n-tv.de auf. Ist das okay für euch oder wärt ihr lieber in der "Bravo"?
Felix: Ich glaub, wir sind sogar in der "Bravo". In der aktuellen Ausgabe soll eine halbe oder sogar ganze Seite über uns drin sein. Ich habe es nur noch nicht geschafft, zum Zeitungsladen zu gehen.

Steffen: Jetzt können wir aufhören!

Felix: (lacht) Ja, das war immer unser Ziel, es einmal in die "Bravo" zu schaffen. Unsere kleinen Schwestern haben gesagt, dass sie uns erst dann glauben, dass wir berühmt sind.

Gerade von den Feuilletons werden euch ja zum Teil bereits Riesenetiketten umgehängt: "Größte deutsche Pop-Sensation" zum Beispiel oder "Sprachrohr einer ganzen Generation". Ist das noch cool oder wird das schon zur Last?

Steffen: So richtig wollen wir das nicht sein. Aber die Leute suchen ja immer nach dem neuen, großen Ding, das man präsentieren kann. Da waren wir eben gerade zum richtigen Zeitpunkt da. Und so wird man gleich zum "Sprachrohr".
Felix: Das Schöne ist, dass unser guter Freund Casper erst vor einem halben Jahr das Sprachrohr einer Generation war. Das erleichtert, das alles nicht so ernst zu nehmen. Deswegen sagen wir immer: Wir empfinden uns nicht als Sprachrohr einer Generation. Wir sehen uns viel eher als das Sprachrohr Deutschlands. Oder Europas. Möglicherweise sogar der ganzen Welt. Oder Gottes.

Etiketten sind das eine, Schubladen das andere. Könnt ihr euch mit den Vergleichen mit Bands wie den Hives oder Mando Diao auf der einen und K.I.Z. oder Deichkind auf der anderen Seite identifizieren?

Felix: Ich finde das vollkommen okay. Nach Musikern oder Bands zu suchen, die das Rad neu erfinden, finde ich eh falsch. Wir haben nie darüber nachgedacht, was für eine Musik wir machen wollen. Das machen, glaube ich, wenige Bands. Und wenn, dann hört man ihnen das auch an. Wir haben einfach die Musik gemacht, die wir selbst gerne hören würden. Und die ist natürlich wiederum sehr inspiriert von der Musik, die man selber gerne hört.

Jetzt können sie aufhören - auch in die "Bravo" haben sie es schon geschafft.
Jetzt können sie aufhören - auch in die "Bravo" haben sie es schon geschafft. (Foto: Philipp Weiser / Universal Music)

Ich habe gelesen, dass ihr die sonstigen Pop-Bands in Deutschland allesamt nicht so besonders toll findet ...
Felix: Nee! So habe ich das sicher nicht gesagt. Ich finde es nur erstaunlich, dass es Bands gibt, die als Popbands wahrgenommen werden, obwohl sie ganz offensichtlich Schlagermusik machen. Aber ansonsten gibt es jede Menge auch deutsche Popmusik, die ich super finde: Thees (Thees Uhlmann, Anm. d. Red.), Casper oder Philipp Poisel - den finde ich, wenn er selbst schreibt, einen ganz tollen Texter.

In euren Texten befinden sich viele aktuelle Zeitbezüge. Nichts für die Ewigkeit also, sondern nur für den Kick für den Augenblick …
Felix: Stimmt. Aber zu meinen, wir würden Musik machen, die sich an Leute richtet, ist ja auch ein Trugschluss. Das war nie unsere Intention. Wir haben, so banal das auch klingt, Musik für uns und unsere Freunde gemacht. Wir machen Musik, die sich sehr auf die Gespräche und Themen bezieht, die wir in diesem Kreis haben. Ich würde mir eher blöd vorkommen, wenn ich sagen würde: "Wir gucken eine DVD-Staffel." Da kann ich genauso gut sagen, dass wir eine Staffel "Dexter" gucken. Ich glaube, was ich damit meine, versteht jemand auch noch in zehn Jahren - auch wenn er nicht weiß, was "Dexter" ist.

Dass sich die 20-Jährigen in 20 Jahren, wenn ihr Anfang 40 seid, dann womöglich "Guck mal, die Opas erzählen was vom Krieg" denken, ist euch also egal?Felix: Ja, vielleicht ist das dann so. Vielleicht denken sich die dann aber auch: "Hihi, guck mal, die hatten noch Facebook." Ich finde nicht, dass man die Absicht haben sollte, Musik zu machen, die für immer Bestand haben muss - gerade in der Popmusik nicht.

Und wie sieht es mit der Ambition aus, auch im nicht-deutschsprachigen Ausland Erfolg zu haben? Wenn man deutsch singt, kann man das ja nahezu sicher abhaken …

Felix: Ha, du würdest lachen. Wir waren jetzt bei einem Festival in Groningen. Da habe ich meine Zwischenansage in hanebüchenem Englisch gemacht. Der Abend war sehr lustig.

Lustig, okay …

Englisch zu singen, fände Felix Kummer "schräg und albern".
Englisch zu singen, fände Felix Kummer "schräg und albern". (Foto: picture alliance / dpa)
Felix: Erfolgreich? Nein!
Steffen: Das hat uns international nicht weitergebracht. Aber wenn man nur deswegen englische Musik machen würde, wäre das ja auch blöd. Man sollte doch machen, was man am besten kann.
Felix: Und was man mag. Auf Englisch zu singen, käme mir einfach nur schräg und albern vor. Ich unterhalte mich ja auch nicht auf Englisch. Und Musik nur zu machen, um Erfolg zu haben - egal, ob in Deutschland oder im Ausland - ist meiner Ansicht nach auch die falsche Herangehensweise.

Nochmal zurück zum Generationen-Thema: In eurem Song "Zu jung" schildert ihr, wie schwer es für jüngere Generationen heute ist, noch zu rebellieren. Dabei dachte ich, dass die Rebellion der Jugendlichen heute darin besteht, nicht zu rauchen, Purity-Ringe zu tragen, wieder mit 20 zu heiraten und Justin Bieber gut zu finden ...
Felix: Klar, logisch. Wenn ich jetzt zum Beispiel Banker werden wollte und Geld mir ganz, ganz wichtig wäre - dann könnte ich damit meine Eltern … nun, vielleicht nicht unbedingt schocken, aber sie wären wahrscheinlich schon ein bisschen irritiert.

Na also, da habt ihr doch die Rebellionsmöglichkeit …Felix: Aber das ist doch einfach keine geile Rebellion! Okay, so richtig geil war das, objektiv betrachtet, bei meinen Eltern natürlich auch nicht. Sie sind halt in einer Diktatur groß geworden. Dass das nicht lustig oder geil ist, ist mir schon bewusst. Und wenn man unsere Eltern in unserem Alter gefragt hätte, ob ihnen die Welt lieber wäre, in der sie aufgewachsen sind, oder die, in der wir jetzt aufwachsen, hätten sie wahrscheinlich nicht lange überlegen müssen. Trotzdem gibt es immer mal wieder diese romantische Vorstellung: "Mann, ich wäre auch gern dabei gewesen, wenn so ein komplettes politisches System in sich zusammenbricht. Und ich hätte auch gern mal dieses Gefühl, auf Demonstrationen zu gehen, die zu so etwas führen."

Die Eltern von dir, Felix, und deinem Bruder Till, der ja auch bei euch in der Band ist, haben früher selbst mal in einer Avantgarde-Gruppe gespielt. Was sagen sie zu Kraftklub?
Felix: Wir führen jetzt keine Diskussionen über die Musik. Aber ich glaube, meine Eltern wären auch stolz auf mich gewesen, wenn ich Bäcker oder Bierbrauer geworden wäre und alle mein Bier gut fänden. Jetzt freuen sie sich halt, dass das mit Kraftklub so klappt. Dass wir von Musik leben können, ist schließlich echt abgefahren. Das muss man sich mal vorstellen!

Wie ist das denn zusammen mit dem Bruder in einer Band - knallt es da ab und an mal richtig?

Felix: (lacht) Nö. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen langweilig, aber wir sind, glaube ich, relativ harmonisch.
Die Bandmitglieder sind alle Anfang 20.
Die Bandmitglieder sind alle Anfang 20. (Foto: Philipp Weiser / Universal Music)

Ihr seid in dieser Hinsicht also eher Tokio Hotel als Oasis …

Felix: Jaaaa. Tokio Hotel? Ja! Oasis? Nein! Das hätte ich gern als Überschrift des Artikels. (Der Wunsch ist uns natürlich Befehl, Anm. d. Red.)

Tokio Hotel kommen bekanntlich aus Magdeburg ...

Felix: Ja, der Osten …

Richtig, die super Überleitung zum nächsten Etikett, das euch angeheftet wird. "Kraftklub kommen aus dem Osten" ist über euch überall in fett gedruckten Lettern zu lesen. Fast so, als würde es heißen, "Kraftklub kommen vom Mond"
...Felix: Ja, als ob wir die Puhdys wären. Das ist schon krass.

Ist euch diese starke Betonung eurer Herkunft also überhaupt recht?Felix: Ich kann verstehen, dass die Feuilletons das zum Anstoß für einen Diskurs nehmen, ob es diese Trennung Ost-West noch in den Köpfen gibt. Nach dem Motto: "Neues Selbstbewusstsein aus der Provinz." Noch dazu aus der sächsischen. Und dann auch noch dreißig Kilometer entfernt von der Zwickauer Terrorzelle. Aber wir wurden mal gefragt, ob wir uns als Ostdeutsche oder Sachsen sehen. Und ich muss sagen: Ich sehe mich nicht als Ostdeutschen.

Eure Lebenswirklichkeit unterscheidet sich doch vermutlich auch kaum von der vieler anderer in eurem Alter, die irgendwo im Westen wohnen …

Felix: Die Lebenswirklichkeit unterscheidet sich in der Hinsicht, dass wir halt in einer schrägen Stadt aufwachsen. Ich sehe mich als Chemnitzer. Diese Stadt hat uns sehr geprägt. Und sie ist eben zufällig in Ostdeutschland. Aber vielleicht hätte man in Kassel ähnliche Probleme, und wir würden dort über ähnliche Sachen schreiben.
Das Nummer-1-Album von Kraftklub: "Mit K".
Das Nummer-1-Album von Kraftklub: "Mit K". (Foto: Universal Music)

Was ist so schräg an Chemnitz?

Felix: Es gibt eine interessante Statistik: Wenn der demografische Wandel so weitergeht, dann ist Chemnitz in 15 Jahren die älteste Stadt Europas. Um uns herum alte Menschen und Hools. (lacht) Das ist schon krass. Wenn man dort aufwächst, ist schon ganz früh Thema, dass man dort wegziehen muss. Ein bisschen so wie in Ghetto-Filmen aus den USA. Nach dem Motto: "Du musst hier raus, um es zu schaffen." Auf der anderen Seite gibt es aber einen extremen Lokalpatriotismus: dieses Gefühl, stolz auf die Stadt zu sein.

Klar, was du beschreibst, stiftet ja auch Identität …

Felix: Genau. Für Außenstehende ist das vielleicht ein bisschen albern, aber für uns ist es ein großer Teil der Identität, die uns mitgegeben wurde - von der Generation der Dagebliebenen, die nach der Wende nicht in den Westen gegangen ist und zu der unsere Eltern gehören. Wenn man dieses Paradox - einerseits stolz auf die Stadt zu sein, andererseits ganz früh zu wissen, dass man keine andere Alternative als wegzuziehen hat - versteht, dann versteht man auch unsere Musik besser. Das ist, weshalb wir uns auf der einen Seite immer so "Wir sind King"-mäßig auf die Brust hauen, aber unsere Musik auf der anderen Seite auch fast etwas Depressives, Melancholisches und Trauriges hat. Das schließt sich bei uns nicht aus. Und jeder Chemnitzer versteht das.

Ihr habt erklärt, dass ihr Politik aus euren Texten weitgehend heraushalten wollt. Wie schwer fällt das denn, wenn man aus der ehemaligen "Karl-Marx-Stadt" kommt?

Felix: Dass wir Chemnitz Karl-Marx-Stadt nennen, ist für uns echt nur ein Scherz. Das steht halt in unseren Ausweisen noch drin. Wir sind ja alle noch gerade so Vorwende-Kinder. Das hat wenig mit Politik zu tun. Nach einem Interview-Debakel haben wir uns stattdessen entschlossen, Politik auch aus Interviews rauszuhalten.

Okay, dann zum Schluss etwas ganz Unpolitisches. In eurem Song "Melancholie" heißt es: "Die besten Witze sind die, die keiner versteht". Könnt ihr euch auf einen Lieblingswitz einigen?
Steffen: Sagt eine 0 zur 8: Schöner Gürtel.
Felix: Nee, darauf können wir uns nicht einigen. Aber darauf: Was ist der Unterschied zwischen einem Dachs?

Keine Ahnung …
Felix: Das war der Witz.

Mit Felix Kummer und Steffen Israel sprach Volker Probst
Kraftklub befinden sich in den kommenden Monaten auf Tour: Mainz (13.03.2012), München (11.04.), Dresden (14.04.), Hamburg (17.04.), Frankfurt (18.04.), Karlsruhe (20.04.), Köln (23.04.), Dresden (04.05.), Berlin (05.05.)

Text von hier

Gruß
"gebongt" Icke

Montag, 27. Februar 2012

Schattenseiten des Channelings !!!

Aloha Freunde,

heute gibt es ja bekanntlich Channelings und andere Skurrilitäten jeder Straßenecke. Die Menschen von Holoenergetic haben eine gute Ausarbeitung gemacht! Kiekste hier;

Schattenseiten des Channeling
von Edwin Zimmerli


In den letzten Jahren hat die Zahl der Channelings enorm zugenommen. Entsprechend abgenommen hat mancherorts die Qualität. Mit diesem Beitrag will ich den Wert von Channelings nicht bestreiten, aber darauf aufmerksam machen, dass bei fehlender Hinterfragung die Verbreitung von gechanneltem Unsinn weiterhin zunehmen wird.

Vor über 20 Jahren wurden im New Realities Magazin Richtlinien zur Unterscheidung von Channelings publiziert. Lee Carol hat sie später zusammengefasst und etwas umformuliert. Die wichtigsten Punkte rekapituliere ich kurz. Im Anschluss mache ich auf Projektionsmechanismen aufmerksam und zeige anhand zweier Beispiele und einiger Tipps, worauf man in der heutigen Zeit zusätzlich achten sollte.

Lee Carol definierte Channeling einst wie folgt: Die heiligen, anregenden Worte (oder Energie) Gottes, wie sie von Menschen an Menschen weitergegeben wird.

Die folgenden Hinweise können als Unterscheidungskriterien dienen.
1. Jeder kann channeln.
2. Mit Channeling geht Verantwortung einher.
3. Die Absicht ist entscheidend; nicht alles Channeling läuft in reiner Absicht ab.
4. Kryon sagt, dass wir in der Lage sind, den Unterschied zu „spüren“.
5. Ist ein Ego oder ein menschlicher Plan beteiligt? – dann lasst es sein!
6. Die Botschaft ist immer von Liebe erfüllt, nicht von Angst.
7. Erkennt ihr die Energie als bekannt und fühlt ihr euch zuhause?
8. Es wird immer brauchbare Information für alle geben, nicht nur für „Auserwählte“.
9. Die Botschaft sollte erhebend und inspirierend sein.
10. Ihr werdet nie aufgefordert, den freien Willen aufzugeben. Niemals!
11. Ihr werdet nie aufgefordert, die Integrität eures Glaubens zu missachten.
12. Spirit präsentiert ein Channel nie als einzige Quelle.
13. Die Information ist normalerweise neu.
14. Die Information sollte spirituelle Lösungen präsentieren.
15. Spirit ist kein Privateigentum - die Wahrheit ist jedem zugänglich.
16. Haltet euren spirituellen Focus fern von allen sensationellen Informationen bezüglich UFOs, ETs, Kometen und ausserirdischen Besuchen.

Die Macht von Projektionen

Ein wesentlicher Teil des Erfolges der Esoterik- und insbesondere der Channeling-Bewegung basiert auf der Macht von Projektionen. Damit ist der unbewusste Mechanismus gemeint, innere psychische Inhalte nach aussen zu projizieren. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Verliebtsein. Die Psychologie hat die dahinter stehende Projektionsdynamik eindrücklich beschrieben. Nach Ansicht der meisten Psychologen ist die Phase des Verliebtseins von einer Einengung des Bewusstseins begleitet, die zu einer Fehleinschätzung führen kann. Die „Fehler“ des anderen werden leicht übersehen oder sogar als besonders positive Attribute erlebt. Dass das Gefühl des Verliebtseins tatsächlich auf mächtigen Projektionen und Idealisierungen beruht, erkennt man leicht, wenn man eine kleine Liste von Assoziationen erstellt. Es fallen einem Worte ein wie: magisch, betörend, fasziniert, unsterblich, hoffnungslos verknallt, im siebten Himmel, Schwarm und Schwärmerei, Anziehungskraft, Romantik, Glücksgefühl, Hochgefühl, Leidenschaftlichkeit, Fixiertheit, Blind vor Liebe, Kribbeln, Schmetterlinge im Bauch, .... Die Aufzählung zeigt, dass es sich hier nicht um etwas Dauerhaftes und Bodenständiges handelt. Verliebtheit ist vorübergehend. Sobald die Bewusstwerdung der tatsächlichen Wirklichkeit eintritt, erlischt die Projektion und der Normalzustand kehrt zurück. Falls die Partner dann feststellen, dass es kaum Gemeinsamkeiten oder Überseinstimmungen zwischen ihnen gibt, endet die Beziehung meistens.

Analog zum Verliebtsein profitieren auch spirituelle und politische Führer, Heiler, Gurus, Walk-Ins und Channeling-Medien von den Projektionen ihrer Anhänger. Die „Gläubigen“ projizieren hier ebenfalls ihre eigenen ungelebten Möglichkeiten und Seelenanteile auf ihr Vorbild. Je nach Ladung der Projektion spielt auch die Körperchemie „verrückt“ und die Betroffenen erfahren einen faszinierenden Entrückungs- und Entzückungszustand. Dies kann manchmal sogar Wunder bewirken. Es fällt auf, dass Jesus die Wunderheilungen nicht sich selber zuschrieb. Er sagte jeweils: „Dein Glaube hat dich geheilt.“

Wie beim Verlieben üben auch spirituelle Projektionen eine starke Faszination und Anziehung aus und trüben die Wahrnehmung. Wir sehen nicht mehr das, was wirklich vor sich geht, sondern erleben unsere eigenen idealisierten Vorstellungen. Die Psychosynthese sieht in diesem Vorgang einen folgerichtigen Prozess, der sich einstellt, wenn die transpersonalen Bereiche des Bewusstseins erwachen. Werden diese Projektionen nicht erkannt und mit der Zeit integriert, so erlebt der Betreffende immer wieder Enttäuschungen durch Desillusionierung; eine Erfahrung, die viele Lichtarbeiter und Esoteriker machen.

Die spirituelle Attraktivität weist auf einen Teil in uns hin, den wir benötigen, um heil oder ganz zu werden. Solange wir diesen Teil im Aussen suchen, bleiben wir unvollständig.

Projektions-Faktoren

Beim Channeling gibt es klar erkennbare Faktoren, die Projektionen stimulieren und fördern. Zum Beispiel der Hinweis, dass die Informationen von einer höheren Ebene kommen. Dies begünstigt Autoritätsgläubigkeit und eine Haltung, die das Gesagte oft ohne Hinterfragung als höhere Wahrheit akzeptiert. Ein zweiter Faktor ist die „Ihr-Sprache“, die andauernd eine Art Distanz beziehungsweise ein Bewusstseinsgefälle zwischen Sender und Empfänger der Botschaft erzeugt.
Zum Beispiel: Liebe Erdengeschwister, Ihr werdet unermesslich geliebt. Lasst euch gesagt sein, dass wir euch in diesen turbulenten Zeiten immer zur Seite stehen. Wisset, dass ....“. Oder: “Eure Wissenschaftler werden bald entdecken, dass ....“. Dies impliziert, dass es sich hier um Informationen handelt, die bisher nicht einmal den gescheitesten Leuten zugänglich waren. Solche Aussagen und insbesondere die Ihr-Satz-Formulierung erschaffen ein fortwährendes Projektionspotenzial, das dem Leser mit jedem Satz suggeriert, es spreche etwas Höheres zu ihm.
Damit erhöht sich nicht nur die Aufmerksamkeit des Lesers, sondern oft auch der blinde Glaube an die Gültigkeit und Wahrheit solcher Botschaften. Eine Folge davon ist, dass manche Leser meinen, es sei wichtig, die Botschaft per E-Mail weiter zu verbreiten. Ein dritter Faktor ist die Angabe von exakten Daten und Beschreibungen, zum Beispiel von Raumschiffen oder anderen Wesen. Obwohl diese Zahlen in der Regel gar nicht überprüfbar sind, glauben viele Leser, dass sie einen Beweis für die Glaubwürdigkeit der Botschaft darstellen, denn es entsteht folgender Eindruck: „Endlich einmal jemand, der es ganz genau weiss.“ Fakt ist aber, dass zum Beispiel bei ganz präzisen zeitlichen Angaben die gechannelten Botschaften bisher immer von der Wirklichkeit eingeholt und ad absurdum geführt wurden.

Wahrheit

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass etwas wahr ist, weil es von einer angeblich höheren Ebene kommt oder mit präzisen Angaben imponiert. Im Urantia-Buch, einer 2000-seitigen Schrift, deren Inhalt in den 30er Jahren übermittelt wurde, steht folgendes:

Alles endliche Wissen und Verstehen der Geschöpfe ist relativ. Informationen und Auskünfte, auch wenn von hohen Quellen entnommen, sind nur relativ vollständig, an einem bestimmten Ort zutreffend und persönlich wahr. Materielle Tatsachen sind ziemlich einheitlich, aber Wahrheit ist in der Philosophie des Universums ein lebendiger und elastischer Faktor.

Göttliche Wahrheit, endgültige Wahrheit ist einheitlich und universal, aber geistige Dinge, wie sie von zahlreichen verschiedenen Himmelskörpern entstammenden Wesen beschrieben werden, können manchmal in Einzelheiten voneinander abweichen, was mit dieser Relativität zusammenhängt, einer Relativität in der Vollständigkeit des Wissens und in der Fülle persönlicher Erfahrung sowie in Dauer und Ausmass dieser Erfahrung.

Wahrheit, Schönheit und Güte sind göttliche Realitäten, .... Wahrheit ist kohärent, Schönheit ist anziehend und Güte wirkt stabilisierend.

Licht und Liebe oder Einlullung?


Es gibt zahlreiche Channelings, die vor lauter Licht und Liebe geradezu überquellen. Es ist unbestritten, dass solche Botschaften für manche Menschen in Zeiten der Not oder bei schmerzvollen Verlusten eine Quelle des Trostes und der inneren Unterstützung sein können. Es gibt aber auch langwierige Channelings solcher Art, die sich floskelhaft über mehrere Seiten wälzen und das Bewusstsein kaum erhöhen. Hier bekommt man manchmal den Eindruck, dass die Leser in einen süsslichen, rosaroten Lichtkokon eingelullt werden, der sie geradezu einlädt, ihr Leben weiter zu verträumen, anstatt sich der harten Realität zu stellen. Bei Situationen, die angepackt und verändert werden sollten, hilft die Flucht in solche Lichtkokons wenig. Eine Befragung des I-Ching zum Thema „Channeling“ ergab das Hexagramm No. 22 – Die Anmut. Der Kommentar des uralten Weisheitsorakels ist klar und erhellend:

In seiner unbewegten Form drückt das Hexagramm Anmut aus, dass dies ein von der übrigen Zeit losgelöster Augenblick ist. Sie sehen wohl Harmonie im Gegenstand ihrer Befragung, doch diese stimmt nicht unbedingt mit der Wirklichkeit überein. Sie haben es mit Idealismus zu tun, und so glühend Sie ihre Illusionen auch spüren mögen, so bringt dieser Weg doch keine reale Hilfe. Die himmlische Ordnung hat Ihnen eine rosa Brille aufgesetzt.

Gesunder Menschenverstand

Die folgenden zwei Beispiele sollen zeigen, dass es ratsam ist, manchen Channelings gegenüber eine etwas kritischere Haltung einzunehmen und vor der Weiterverbreitung die Sache mit etwas gesundem Menschenverstand zu überdenken.

Unter der Bezeichnung „Mission 1017“ machte im Jahr 2006 ein Channeling in der typischen Ihr-Sprache die Runde. Die zentrale Botschaft lautete, dass am 17. Oktober 2006 ein ultravioletter Strahl aus höheren Dimensionen des Universums 2 während 17 Stunden jeden Gedanken, jedes Gefühl, jede Absicht und jeder Wille – gleichgültig ob positiv oder negativ - millionenfach und mehr verstärken wird. Es würden weltweit 1 Million Menschen oder mehr benötigt, die ihren Gedankenfokus positiv ausrichten. Man solle die Botschaft an möglichst viele Freunde und Bekannte weiter geben, damit diese den Strahl auch nutzen können.

Wer kurz nachdenkt, merkt schnell, dass es sich hier um einen Trick handelt, der nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Natürlich ist es sinnvoll, wenn eine Million Menschen ihre Gedanken und Gefühle positiv ausrichten. Dass aber tatsächlich ein kosmischer Strahl ausgelöst wird, der einfach alles millionenfach verstärkt, ist natürlich Unsinn. Ein solcher „Manifestationsbeschleuniger“ wäre eine grosse Katastrophe, denn die Mehrheit der Menschen auf der Welt erleidet immer noch Mangel.

Viele Lichtarbeiter haben die Botschaft weiter verbreitet. Ob „Mission 1017“ unter dem Strich eine positive Bilanz vorzuweisen hat, wissen wir nicht. Klar hingegen dürfte sein, dass sich der bodenständige Normalbürger in seinen Vorurteilen über die Esoterik wieder einmal bestätigt sah.

Ein weiteres Channeling verbreitete sich im August letzten Jahres rasend schnell. Wir bekamen mehrere Anfragen sowohl per Telefon als auch per Email von Leuten, die wissen wollten, was wir von der Sache halten. Die Botschaft betraf angeblich eine Mitteilung der Föderation des Lichts an die Menschheit. Aus Platzgründen beschränke ich mich auf die Wiedergabe von Passagen, an denen man erkennen kann, was hier läuft und unterstreiche die auffälligen Stellen:

1) Wir wünschen, dass ihr versteht, dass am vierzehnten Tag eures Monats Oktober im Jahr 2008 ein Raumschiff grossen Ausmasses innerhalb eurer Himmel sichtbar sein wird.

2) Es wurde entschieden, dass wir während mindestens drei eurer vierundzwanzigstündigen Perioden innerhalb eurer Atmosphäre verbleiben sollen.

3) Wir bitten jede Seele, die diese Worte liest, in ihrem Herzen die Wahrheit zu akzeptieren, die hierin liegt. Denn dort ist das Wissen, dass dies geschehen wird.

4) Wir, die Föderation des Lichts verabschieden uns und geben euch Mut und Hoffnung, jetzt wo wir den Aufstieg in die neue Welt beginnen.

5) Jeder von Euch hat die Wahl getroffen, für diesen Aufstieg hier zu sein. Wähle nun, ob deine menschliche Form dies in LIEBE akzeptieren oder durch Angst zurückweisen wird.

Zuerst einmal sei an Punkt 16 der obigen Kriterien erinnert: „Haltet euren spirituellen Focus fern von allen sensationellen Informationen bezüglich UFOs, ETs, Kometen und ausserirdischen Besuchen.“ Dann fällt hier wiederum die „Ihr-Sprache“ auf sowie die zusätzlichen umständlichen Formulierungen, die unterstreichen sollen, dass da tatsächlich etwas vom Kosmos auf uns zu kommt (1),(2). Bei (3) werden wir gebeten, diese Wahrheit zu akzeptieren, die uns von höherer Stelle (4) mitgeteilt wird. Unter (5) werden wir noch an unsere menschliche Form (und Nichtigkeit) erinnert und dahingehend manipuliert, dass wir entweder die Wahl haben, die Botschaft in Liebe zu akzeptieren oder durch Angst zurückzuweisen. Dass man die Botschaft aus ganz anderen Gründen zurück weisen könnte - zum Beispiel aus gesundem Menschenverstand - steht offenbar ausser Frage.
Dabei reicht bereits ein bisschen davon aus, die Sache zu durchschauen. Sollten tatsächlich einmal Raumschiffe einer uns wohl gesonnen Föderation kommen, werden sie sich sicher nicht über ein einzelnes Channel-Medium ankündigen. Auch werden sie ihr Erscheinen nicht einfach über unseren Kopf hinweg entscheiden und festlegen.
Das wäre bei der heutigen weltweiten Vernetzung eine irreversible Einmischung in unsere Entwicklung und das einschneidendste Ereignis für unsere gesamte Zivilisation, seit man Geschichte schreibt.

Doch auch solche Finten können eine Funktion erfüllen. Vielleicht dienen sie dazu, eine Erwartungshaltung zu erzeugen, um eines Tages tatsächlich eine Manifestation zu ermöglichen. Vielleicht sind sie dazu da, die esoterisch-spirituelle Bewegung unglaubwürdig und lächerlich zu machen oder sie weisen uns durch eine weitere Lektion auf die Notwendigkeit hin, unsere Projektionen zu erkennen und unterscheiden zu lernen.

Praktische Tipps

Mir ist aufgefallen, dass Menschen, die ihr Höheres Selbst ziemlich gut integriert haben, gar nicht channeln, sondern einfach inspiriert sprechen. Ihre Informationen sind oft wertvoller, weil sie näher am Menschen und somit besser umsetzbar sind. Umgekehrt enthalten Informationen, die angeblich von besonders „hoher Stelle“ kommen, meistens gar nichts Brauchbares, wenn der Vermittler selbst keine Bodenhaftung mehr hat. Deshalb stelle ich mir neben der Beachtung der obigen Kriterien ein paar zusätzliche Fragen:

Woher kommt die Botschaft? Wer ist die Person dahinter? Welchen Nutzen hat sie von der Verbreitung? Nutzt sie ihren bürgerlichen oder einen spirituellen Namen? Hat sie eine feste Wohnadresse oder nur eine Webseite?
Kurz: Ist die Person greifbar oder haben wir es mit jemanden zu tun, der spirituell abgehoben und entrückt ist? Wie viel Projektionspotential wird erzeugt? Fördert die Botschaft inneres Wachstum und Erkenntnis oder wird die Lösung von aussen versprochen oder in die Zukunft verlegt? Lullt mich die Botschaft nur ein? Basiert die Resonanz, die ich spüre, auf meinen eigenen Projektionen und Idealisierungen, die durch die Botschaft genährt werden? Sind Zukunftsaussagen enthalten? dann Vorsicht! Aus der Quantenphysik können wir Folgendes lernen: Möglich ist fast alles, wahrscheinlich aber nur wenig, und Wirklichkeit ist eine Widerspiegelung der Wahrscheinlichkeit.

Fazit

Channelings hatten in der Vergangenheit die wichtige Funktion, das Bewusstsein der Menschen für neue Möglichkeiten zu öffnen und uns auf verborgene Ebenen und Zusammenhänge aufmerksam zu machen. Auch heute noch bringen sie uns Ermutigung und Inspiration und erreichen durch ihre Attraktivität viele Menschen, die sich spirituell entwickeln wollen. Zu ihren Schattenseiten gehören die Möglichkeit der Selbsterhöhung, der Projektionen, der Autoritätsgläubigkeit, der Abhängigkeit und der Verbreitung von Fehlinformationen.

An einem bestimmten Punkt seiner Entwicklung wird sich wahrscheinlich jeder selbst fragen müssen, ob und in wiefern ihm Channeling-Botschaften auf seinem spirituellen Weg noch weiter helfen, oder ob sie dazu führen, dass er in seinen Projektionen stecken bleibt. Letztlich basiert die Annahme andere Wesen oder Ebenen zu channeln auf einem Trennungskonzept, welches zu überwinden uns ja gerade diese Wesen oder Bewusstseinsaspekte seit Jahren immer wieder ermutigen. ♦

© Copyright:
STARCON LICHTKÖRPER SEMINARE

Unverfälschte Wiedergabe mit Bezug auf den Autor erlaubt.

Gruß
"Also, immer schön Obacht geben" Icke

P.S.: Locker flockig über 70% der "Channeling-Erdlinge" sind übrigens komplett den Verulkungen der Kollegen aus der 4.ten Dimension aufgesessen.
Wer von den Bloglesern über Nacht plötzlich und warum auch immer neue Fähigkeiten aktiviert hat,
wenn Du die Frage befiehlst: "Zeige mir Dein wahres Licht!" Dann müssen die sich zeigen. Piepegal woher und wohin. Du hast das göttliche Recht die Wahrheit zu erfragen und zu hinterfragen! 
Bild von hier

Zirbeldrüse, da gibts doch was von "Quellopharm"

Aloha Freunde,

ehe ich es mal wieder vergesse. Amnäsie am Montag! Kiekste hier;

Die Zirbeldrüse und der geheime Botenstoff

Sollte es etwa ein verkümmertes Organ in unserem Gehirn geben, das die menschliche Fähigkeit außersinnliche Wahrnehmungen zu besitzen, mindestens repräsentiert?
Die Zirbeldrüse (Epiphyse) soll ursprünglich über 3 cm lang gewesen sein und degenerierte auf die heutige Größe von 3 bis 5 Millimeter und ist - laut Wissenschaftlern – u.a. für den Wach- und Schlafrhythmus zuständig. Sie erzeugt das Hormon „Melatonin“ und wird in der Regel nur dann von der Zirbeldrüse hergestellt, wenn sie registriert, dass keinerlei Licht von außen auf den Körper fällt. Wenn es also stockdunkel ist, beginnt die Zirbeldrüse mit ihrer Produktion.
Dies lässt also nicht wundern, wieso Lovecraft so fasziniert von ihr war, denn er lebte viel in dunklen Räumen und wird damit seine Wahrnehmung entsprechend beeinflusst haben. Er wäre gewiss von der Tatsache, dass es im Gehirn ein Organ gibt, das nur arbeitet, wenn es dunkel ist, magisch angezogen gewesen. Bisher ist aber noch völlig ungeklärt, woher die Zirbeldrüse weiß, wann es hell oder dunkel ist. Auch ist unklar, wieso die Zirbeldrüse in ihrer Evolution eher kleiner als größer wurde. Ich vermute, dies kann mitunter damit zu tun haben, dass der Mensch mittlerweile nicht mehr in dunklen Höhlen lebt und somit der Dunkelheit viel länger ausgesetzt war als heutzutage.
Unsere großen Fenster, die unsere Häuser schmücken, werden recht selten komplett mit Rollläden verschlossen und bewirken nur eine Zeit weniger Stunden, in denen die Zirbeldrüse Melatonin herstellt. Der kleinste Lichtstrahl genügt bereits und die Melatonin-Produktion wird eingestellt.
Laut wissenschaftlichen Untersuchungen ist die Melatonin-Produktion bei Kindern wesentlich höher als bei Erwachsenen und wie man sicherlich weiß, erleben sie auch intensivere Träume oder sind von Natur aus empfänglicher für außersinnliche Wahrnehmungen. Kinder werden aber in der Regel auch früh abends ins Bett geschickt und oftmals in ziemlicher Dunkelheit schlafen gelegt. Die Zirbeldrüse kann also sehr aktiv sein.
Die Entdeckung der Zirbeldrüse revolutionierte jedenfalls die Wissenschaft, denn sie beeinflusst das gesamte endokrine System des Körpers und reguliert und kontrolliert recht viele entscheidende Vorgänge, wie:
  • das Wachstum und die körperliche Entwicklung
  • die Fortpflanzung
  • die Körpertemperaturkontrolle
  • die Nierenfunktion
  • den Schlaf-Wach-Rhythmus
  • das Immunsystem
  • die Kontrolle und Vernichtung so genannter "Stressoren" (Stress-auslösender Substanzen wie die in den Nebennieren produzierten Corticosteroide)
  • den Schutz der DNA in den Körperzellen vor Veränderungen durch Viren und Karzinogene (krebsauslösende Vektoren)
  • die Vernichtung so genannter "freier Radikale" (Moleküle mit einem freien Sauerstoffatom, die eine Schädigung der Zellmembran verursachen und Krebs hervorrufen können) als eines der wirksamsten "Antioxidanzien" und
  • die Energieerzeugung in den Zellen und den Energiefluss im ganzen Organismus durch die Umsetzung des Schilddrüsenhormons T4 zu T3, einer hochenergetischen Form der in der Schilddrüse produzierten Thyreoidhormone
  • das Immunsystem "feindliche Vektoren" und Erreger sofort und zielsicher entdeckt und vernichtet
  • Steuerung des Alterungsprozesses
Die wohl bekanntesten Forscher zur Zirbeldrüse sind Dr. Dr. Walter Pierpaoli und Dr. William Regelson. Sie verbrachten Jahre mit ihren Arbeiten und entdeckten, dass in der Regel der Mensch ab dem 45. Lebensjahr mit der Produktion von Melatonin nahezu stoppt. Mittels Experimenten an Mäusen, bei denen die Zirbeldrüse verkümmert war und ihnen daraufhin Melatonin zuführte, zeigten sich folgende Merkmale:
  • die Zirbeldrüsenfunktion wurde wiederhergestellt und die körpereigene Melatonin-Produktion stieg wieder an
  • das "Altersfell" wurde wieder glänzend und dicht
  • die Sexualfunktion stellte sich wieder ein
  • das Immunsystem normalisierte sich zusehends und beginnende Krebszellen wurden erfolgreich vernichtet
  • die normale Nahrungsaufnahme und Verdauung wurden wiederhergestellt
  • die Lebenszeit der Mäuse übertraf die der anderen um ca. 30%
Um den wissenschaftlichen Teil nun schnellstmöglich abzuschließen, wird man bei eigenen Recherchen schnell darauf stoßen, dass viele Esoteriker überzeugt sind, das Melatonin als einen Wunderwirkstoff zu bezeichnen, der die unglaublichsten Dinge vollbringen kann. Neben Meditationstechniken sind auch sehr viele Gegenstände und Stoffe mittlerweile angepriesen worden, um die Melatonin-Produktion zu steigern. Darunter fallen Amulette, kollodiales Gold, Klangschalen, Musik-CDs, Magnetkissen, Ringe, Kristalle wie Amethyst, Rauchquarz, Bergkristall und Lapislazuli, aber auch Tinkturen, Räucherstäbchen und Vitaminpillen sowie Naturprodukte wie Gotu Kola, Chakraöl, und das Naturbasierende Melatonin an sich. Allesamt mit dem Ziel das dritte Auge zu öffnen, bzw. die eigenen Nachtträume zu intensivieren und leichter erinnerbar zu machen.

Text von hier

weitere Infos findest Du z. Bsp. auch hier & hier.

Gruß
"Nachtilie und schöne Träume" Icke

Übrigenssssssssssssssssssssssssss:

DNA-Erweiterung
Die 97% brachliegende DNA-Codes korrespondieren mit den feinstofflichen und höheren spirituellen Körpern und können durch die  Integration von Sternenlicht "aktiviert" werden! 
Da die DNA ein Lichtempfänger ist, erweitert sich durch Sternenlicht ihre Empfangsbandbreite. Dies macht sich in der Praxis durch eine Erweiterung der Wahrnehmung und des Bewusstseins bemerkbar. 
Die Aktivierung brachliegender DNA-Codes durch Sternenlicht ist die Rückverbindung mit den kosmischen Meridianen, welche gemäss der Neuoffenbarung von J. J. Hurtak (Die Schlüssel des Enoch) von 12 Sternpopulationen ausstrahlen. (Text ist von hier)

Feuerrituale

Aloha Freunde,

auch die alten Naturvölker wussten die gemeinsamen Feuerrituale anzuwenden. Kiekste hier;

Feuer ist Wandel

Die Analogie hilft bereits auf verblüffende Weise Veränderungsprozesse besser zu verstehen. Das Feuer während Großgruppenprozessen einzusetzen ist die Profession von Holger Fuchs. Wie der Umgang mit dem Element Feuer „Change"prozesse erleichtern, unterstützen und beschleunigen kann, wird fachkompetent und detailgetreu dargestellt.

Inhaltsangabe 

Einleitung:
  • Wandel ist natürlich
  • Wildes Feuer - kultiviertes Feuer
Das Feuer und seine Analogien:
  • Das Feuer als Prozess in 13 Schritten
  • Die Phasen des Wandels aus Sicht des Feuers
Anwendung:
  • Das Feuer als Werkzeug und Metapher in Wandlungsprozessen
  • Das Feuer gemeinsam erleben

Wandel ist natürlich

Es liegt im Wesen der Natur, dass sich alles Lebendige wandelt. Bäume, Pflanzen, Ökosysteme, Klima ... befinden sich in einem permanenten Wandel. Wandel ist Metamorphose und Transformation: Der ursprüngliche Zustand wird aufgelöst und etwas völlig Neues entsteht. Die Natur vollzieht dieses Prinzip in vielen Situationen. Die Raupe, die zum Schmetterling wird; der Samen, aus dem die Pflanze sprießt oder die Verwandlung einer Blüte in eine reife Frucht. Das Alte stirbt, damit das Neue werden kann. Phönix, der mystische Vogel, erhebt sich aus der Asche - ebenfalls ein eindrucksvolles Bild  radikalen Wandels.
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Organisationen sind für mich in bestimmten Aspekten vergleichbar mit lebendigen Organismen. Organismen wachsen, wandeln und verändern sich. Sie haben innere Strukturen, die bestimmte Funktionen erfüllen und das Zusammenspiel des Ganzen erlaubt das Entstehen von etwas ganz eigenem, „höherem", z.B. dem Bewusstsein. In Organisationen („organisieren" bedeutet etwas zu einem lebensfähigen Ganzen zusammenfügen), sind es Menschen, jeder für sich ein einmaliges lebendiges Wesen mit besonderen Fähigkeiten, die sich zur Zusammenarbeit zusammenfinden. Sie bringen das hervor, was das Unternehmen ist und ausmacht. Für diese Zusammenarbeit treffen sie bestimmte Vereinbarungen. So entsteht ein erster Zustand.

An diesem Punkt entsteht der erster Denkfehler: Zu glauben, dass die Zusammenarbeit von Menschen etwas Gleichbleibendes, Statisches ist. Ist es nicht. Allein schon weil die Menschen, die zusammenarbeiten sich selbst permanent wandeln. Dieser Denkfehler führt dazu, dass versucht wird, den ersten Zustand zu erhalten. Anstatt dem Wandlungsvermögen der Organisation Ausdruck zu verleihen und neue Formen zu finden, die den gewachsenen Fähigkeiten der Menschen entsprechen, wird das Bestehende mit viel Aufwand verteidigt.

Und hier kommt das Feuer in´s Spiel:
Feuer zeigt in erlebbarer Form, wie Wandel geschieht und welche Gesetze darin zur Geltung kommen. Jeder kann das beim Umgang mit Feuer begreifen und lernen. In kurzer Zeitspanne wird erlebbar, wie etwas mühe- und kunstvoll vorbereitetes (der Feueraufbau) sich auflöst. Es wird erlebbar, dass Leben pulsiert, dass Strukturen sich auflösen und neu geschaffen werden müssen und dass es eine Wohltat ist, die Wärme, das Licht und die Bewegung, die dadurch entstehen zu spüren. Feuer ist in seiner Nähe zum Menschen, in seiner Faszination und in seinen Analogien zum sozialen Miteinander von Menschen einmalig.
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Wildes Feuer - kultiviertes Feuer

Ich möchte zwei Arten von Feuer unterscheiden: das wilde und das kultivierte. Unter wildem Feuer verstehe ich das, was in den trockenen Jahreszeiten in Griechenland, Portugal, Sydney und anderswo immer wieder auftritt: Großflächige Brände, in denen die Gewalten des Feuers unbeherrschbar auftreten und ihre zerstörerische Kraft entfalten. Ein Feuer, das mit dem Phänomen des Lauffeuers im Unternehmen vergleichbar ist, wenn über den Flurfunk Halbwahrheiten und unklare Informationen um sich greifen, viel Potenzial verbrennen und immer auch gute Elemente der Organisation zerstören.

Das kultivierte Feuer hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass es Nutzen stiftet und gezielt eingesetzt wird. Am kultivierten Feuer kann Nahrung zubereitet werden, es spendet Wärme, bietet Schutz und gibt der Gemeinschaft ein Zentrum. In Form von Zeremonien oder auch als Teil von Riten hilft es, die Wandlungen in der Natur zu begleiten und die Wandlungsphasen des Menschen zu meistern.
Osterfeuer, Erntedankfeuer, Feuerbestattungen und Pubertätsriten mit Feuer sind Ausdruck davon. Auch in Organisationen sind es die Rituale, die Zusammenkünfte und die Zeiten des Austausches, der Gespräche, die die Begeisterung, die Motivation, den Enthusiasmus der Menschen stärken oder schwächen können.

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Auch in seiner Entstehung unterscheiden sich das wilde und das kultivierte Feuer voneinander dramatisch: Das wilde Feuer entsteht, wenn der Blitz in einen toten Baum einschlägt oder wenn durch lang andauernde Hitze und Trockenheit leicht entflammbares Material, z.B. Gras, die Zündschwelle überschreitet und sich selbst entzündet.
In Organisationen, in denen unterschwellige Konflikte das Klima vergiften und die Gefühlslage der Menschen in Richtung Trennung, Abgrenzung, Angst wandert, reicht ein Funke und die Hütte brennt.

Das kultivierte Feuer hingegen wird entfacht durch menschliche Tätigkeit. Durch Aneinanderreiben von Holzstäben oder Aneinanderschlagen von Feuersteinen. Beides wird im Lateinischen mit „confligere" bezeichnet und ist die Wurzel unseres Wortes Konflikt.
24-feuer.jpgIm Lauf der Jahrtausende nahmen Mensch und Feuer eine innige Verbindung zueinander auf. Die ältesten mir bekannten Funde, in denen der kultivierte Gebrauch von Feuer nachgewiesen werden konnte stammen aus Australien und sind 150.000 Jahre alt. Dort wurden Kohleschichten in den untersuchten Erdschichten entdeckt. Aus der Vogelperspektive ließ sich erkennen,  dass die Funde schachbrettartige Muster ergaben. Es lagen rechteckige, jeweils ca. ein Hektar große Flächen Kohle neben rechteckigen ca. ein Hektar großen Flächen ohne Kohle. Diese Flächen müssen gezielt abgebrannt worden sein, um Großflächenbrände zu verhindern.
Die Menschen der Steinzeit in Europa kannten unterschiedliche Techniken um Feuer zu machen und Feuer zu erhalten. Der älteste Fund hierzu ist der Ötzi aus dem Eis, der dort ca. 10.000 Jahre überwinterte. Er trug einen Lederbeutel bei sich, in dem sich Flintstone, Markasit, Zunder und Heu befand - genau die Materialien, die die Teilnehmenden der von mir geleiteten Feuerprozesse zum Funkenschlagen verwenden. Feuersteine waren seinerzeit sehr wertvoll und wurden über die „Feuersteinstraße" europaweit gehandelt.
Die Kultivierung des Feuers machte neue Nahrungsmittel verfügbar, durch die das Gehirn in seiner Entwicklung einen Sprung machte. Und die menschliche Gemeinschaft hatte ein neues Mitglied - das Feuer - das eigene Ansprüche stellte, denen sich die Gemeinschaft anpasste. Ein Quantensprung im Sozialleben der Menschen nahm hier seinen Anfang, der sich auch in den Feuerritualen und Feuerfesten zu bestimmten Zeiten im Jahr niederschlug. „Homo wurde Sapiens am Feuer." (Hugo Kükelhaus).
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Das Feuer als Prozess in 13 Schritten:

Nehmen wir die Prozessperspektive ein, lässt sich sehen, dass das kultivierte Feuer in seiner Entstehung alle Phasen eines Veränderungsprozesses durchläuft:

1) Feuer beginnt mit Vorbereitungen. Zuerst wird festgelegt, wie und wo das Feuer Gestalt annehmen soll und es wird sichergestellt, dass alle Mitmacher ein gemeinsames Verständnis hierüber haben. Die äusseren Umstände sollten feuerfreundlich sein, ohne das Brandgefahr herrscht. Dann wird Holz gesammelt, bearbeitet, sortiert und das Feuer aufgebaut. Hierfür sind verschiedene Werkzeuge (Hackklötze, Sägeböcke, Kommunikationsmedien) Bedingung. Veränderungsprozesse brauchen sorgfältige Vorbereitung.

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2) Ein wesentlicher Teil der Vorbereitung ist es, dem Feuer eine Heimat zu geben. Kultiviertes Feuer hat eine Heimat,  z.B. eine Feuerstelle, einen Feuerplatz, einen Ofen oder Kamin, einen Herd. Dieser Rahmen gibt Größe und Funktion des Feuers vor. Materielle (Räume, Hardware, Kommunikationstechnologie) und immaterielle (Organisationsform, Berichtswege, Verantwortlichkeiten) Rahmenbedingungen entscheiden in Organisationen über die Motivation und die Einsatzbereitschaft der Menschen, die in ihnen arbeiten und über die Veränderungen, die sie gestalten können und wollen.

3) Die erste Glut entzündet sich durch das Aneinanderschlagen zweier verschiedener Steine - ursprünglich der harte Flintstone und der eisenhaltige Markasit. Zunder nimmt den Funken auf und verwandelt ihn in Glut. Gute Funken brauchen Zeit, sie entstehen nur, wenn die richtigen Steine mehrfach und in immer neuen Winkeln verkantet zusammengeschlagen werden. Die aus unterschiedlichen Sichtweisen entstehenden Konflikte gut zu führen ist eine entscheidende Startgrundlage für das Gelingen eines Veränderungsprozesses. Die unterschiedlichen Sichtweisen bereichern sich und sind auf den gemeinsamen Erfolg ausgerichtet. Dann können sie miteinander aneinander geraten ohne gegeneinander zu arbeiten. Konflikte ergeben dann Sinn und führen weiter, wenn es eine gute zwischenmenschliche Grundlage gibt, auf der sie sich abspielen, auf die der Funke fallen kann und aufgenommen wird. Dies kann ein gemeinsames Interesse sein, das Gefühl an derselben Sache zu arbeiten oder dasselbe Anliegen zu verfolgen.
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4) Die erste Glut wird gehütet und sanft verstärkt. Sie braucht Ruhe und Zeit. Dies ist die sensibelste Phasen des Feuers. Wird die erste Glut durch zu starke Luftzufuhr, etwa starkes Pusten abgekühlt, geht sie wieder aus. Ein typischer Anfängerfehler. Jeder Veränderungsprozess hat seinen eigenen Takt. Druck und Überforderung können gute Anfänge schnell zum Scheitern bringen.

5) Ist die Glut kräftiger geworden, muss sie angefeuert werden. Sonst verglüht sie, ohne das eine Flamme entsteht. Manch einer traut sich in diesem Stadium nicht, das Feuer wirklich in Gang zu bringen. Es wird heiß, das Heu, in dem der Zunder liegt, qualmt. Vor der ersten Flamme braucht das Feuer kontinuierliches, sanftes und zugleich kräftiges Anpusten. Veränderungsprozesse brauchen kontinuierliche Unterstützung. Dranbleiben ist angesagt.

6) In dieser sensiblen Phase braucht die Glut ein leicht zündendes Material, z.B. Heu oder Stroh, und die ersten Flammen züngeln empor. In Entwicklungsprozessen sind es oft die leicht erreichbaren Ziele, die ersten Erfolge, die das erste Strohfeuer der Begeisterung auslösen. Es kommt ebenso schnell, wie es wieder vergeht. Es fehlt Substanz, es ist jedoch eine kurze, aber wichtige Übergangsphase. Ohne dieses Strohfeuer läuft nichts.
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7) Um aus einem Strohfeuer ein Feuer zu machen, brauchen Sie Birkenrinde. Begeisterung kann ansteckend sein. Um diese zu verstetigen, brauchen Sie allerdings etwas, das Strohfeuer in ein erstes Feuer wandelt. Beim Feuer ist das die Birkenrinde. Sie brennt immer, erzeugt erste Hitze und ist leicht transportabel. Einfach umsetzbare Handlungen können Veränderungsprozesse im Arbeitsalltag verankern, wenn ihr Nutzen klar ersichtlich kommuniziert wird. Sie sind die Wegbereiter der großen Idee, der Vision, des Gesamtbildes.

8) Mit dieser Birkenrinde, können Sie das Feuer in einen vorbereiteten Feueraufbau transferieren. Die brennende Birkenrinde wird in die Zündkammer gelegt. Sie besteht aus Birkenrinde, Reisig und Spreißelhölzern, die schnell und leicht zünden und das Feuer übernehmen. Das Veränderungsprojekt startet. Nun zeigt sich, ob die Aufgaben sauber aufgegliedert, die Verantwortungen klar vereinbart, die Informationen vollständig und gut aufbereitet sind und ob alle dasselbe Bild haben von dem, worum es geht. Diese vorbereitende Arbeit ist elementar für den leichtgängigen Zündvorgang eines Feuers, und ebenso für den Erfolg eines Veränderungsprozesses.
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9) Im Idealfall zündet das Feuer durch und bildet Flammen und damit Licht. In dieser Phase wird sichtbar, dass sich die Mühe der Vorbereitung gelohnt hat, das aufgeschichtete Holz brennt lichterloh. Erste Ziele sind erreicht. Alle sind mit Begeisterung dabei, es gibt genügend Ressourcen und auch der Zeitplan lässt noch Raum. Das Veränderungsprojekt bekommt Ausstrahlung, Charisma, Charme, Anziehungskraft. Dies ist die erste Bewährungsprobe für die gewählte Struktur.
  • Bekommt das Feuer Luft und entsteht ein Kamineffekt? Ist genug Raum für Inspiration und zum Durchatmen oder muss z.B. so viel dokumentiert werden, dass die eigentlichen Aufgaben liegenbleiben? Kann ich in eigener Verantwortung handeln?
  • Ist die gewählte Struktur stabil? Um Luftzirkulation sicherzustellen, sollte das geschichtete Holz nicht eher zusammenbrechen, als es durchgebrannt ist. In Wandlungsprozessen wird häufig vernachlässigt, dass Stabilität ein wesentlicher Bestandteil des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit von Menschen ist. Werden Organisationsformen und soziale Netzwerke in zu schneller Taktung umgebaut geht Stabilität verloren, mit allen negativen Konsequenzen.
  • Baut die Struktur Wärme auf? Wesentliches Ziel eines guten Feuers ist es, möglichst lange und sicher Wärme und/oder Licht zu spenden. Strukturen dienen u.a. dazu, Identität und Zugehörigkeitsgefühl aufzubauen. Menschen sollten sich in der Organisation beheimatet fühlen, auch wenn sie in Veränderungsprozessen begriffen sind.
Wenn die Struktur nicht trägt, dann sollten Umbauten schnell umgesetzt werden, mit entsprechend sauberer Vor- und Nachbereitung.

10) Dann kommt die heiße Phase. Das Feuer entwickelt nun die stärkste Hitze und setzt sein ihm innewohnendes Potenzial frei. Gleichzeitig ist die Verzehrung des Materials zu beobachten. Die Ressource Holz schwindet langsam. Das Feuer beginnt zu schrumpfen. In Veränderungsprozessen geht es in dieser Phase heiß her. Termindruck. Die Begrenzung bestehender Ressourcen wird erkennbar.
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11) Gegen Ende der Hitzephase wird die bestehende Struktur aufgelöst. Ein wichtiges Phänomen beim Feuer: Es löst die bestehenden Strukturen nach einer bestimmten Zeit auf. Wurde es gut gebaut, schmilzt die Struktur einfach ab. Das Feuer schrumpft geradezu in sich zusammen und löst sich auf. Wurde unsauber gebaut, stürzt es ein. Gute Veränderungsprozesse machen sich selbst überflüssig, wenn Sie Ihre Ziele erreicht haben. Sie sind Mittel zum Zweck einer besseren Organisation. Sie nutzen den Druck, den die wachsenden Fähigkeiten der Menschen auf die Organisationsstruktur aufbauen um diese zu wandeln.

12) Langsam verliert das Feuer die Qualitäten der Hitze und des Lichtes und geht über in das Stadium der Glut. Gelöschte Glut ergibt Kohle. Kohle ist ein Energieträger mit einer herausragenden Eigenschaft: Sie wird nicht verstoffwechselt. Sie können Kohle in die Natur legen, 20 Jahre später liegt sie immer noch da. Das Projekt ist gelaufen, soweit alles im Rahmen. Der Alltag fordert, dass die Beteiligten schnell in die nächsten Aufgaben übergehen. Die Glut - das Gefühl des Erfolges, der tiefen Zufriedenheit, aber auch der Krisen und Lernmomente - wird gelöscht. So ist es auch mit den aus Zeitgründen unverarbeitet gebliebenen Erfahrungen aus dem Projekt. Sie liegen noch da und wurden nicht verarbeitet. Das kann dazu führen, dass alte Konflikte auf einmal wieder aufflammen, dass sich dieselben Krisenmomente in anderen Projekten wiederholen.

13) Im Idealfall glüht das Feuer durch und erzeugt Asche. Asche ist reines Mineral, das der Baum dem Boden an Substanz entnommen hat. Im übertragenen Sinne ist es die gewonnene Erkenntnis, der wirklich zu Ende geführt und zur Erkenntnis gewordene Lern-, Erfahrungs- oder Schaffensprozess. Wird reine, von aller Kohle befreite Asche dezent in der Natur verteilt, erhöht sie die Fruchtbarkeit des Bodens. Das gleiche gilt für die Weitergabe der Erkenntnisse im Unternehmen.

Die wesentlichen Phasen der Wandlung aus der Sicht des Feuers

1.    Erzeugen des ersten Zustandes.
2.    Konsolidierung in einer bestimmten Form.
3.    Ruhephase mit innerer Wandlung.
4.    Aufbrechen der bisherigen Form.
5.    Hervortreten des neuen Zustandes.
6.    Konsolidierung in einer bestimmten neuen Form. 

Diese Phasen lassen sich nach der gemeinsamen Beobachtung des Feuers direkt auf die Situation in Organisationen / Teams und Projekten anwenden. Eine Variante, die auch gut funktioniert ist, die 13 Schritte des Feuerprozesses als Raster für den Prozesstatus zu nehmen.
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Das Feuer als Werkzeug und Metapher in Wandlungsprozessen

In meiner Arbeit mit unterschiedlichsten Gruppen in verschiedenen Situationen hat sich herausgestellt, dass sich wiederkehrende Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten des Feuerprozesses zeigen:
Die Gruppe wächst zusammen. Sehr hilfreich, z.B. bei Teambildungen, in Mergersituationen...
Die Gruppe entwickelt eine feuertypische Art der Gespräche. Es wird persönlicher, offener und ruhiger miteinander geredet. Auch heiße Themen können angesprochen werden.
Gruppen- oder/und individuelle Themen können auf ritualisierte Weise dem Feuer übergeben werden. Die Wirkung dieser Handlung auf den Gruppenprozess ist erstaunlich. Wie ein Katalysator reinigt (vergleiche mit dem Kat im Auto) oder beschleunigt (vergleiche mit den Enzymen in der menschlichen Verdauung) sie die Gruppendynamik.
Die Gruppe hat ein gemeinsames (Erfolgs-) Erlebnis, das sich einprägt. Über ein kleines Geschenk aus dem Feuerprozess wird die Erfahrung auch materiell mitnehmbar.
Das Feuer kann von nun an als steuernde Metapher für alle Prozesse verwendet werden. Leitfragen hierfür können sein:
  • Wo brennt es gerade? (z.B. Konfliktscanning und Motivationsanalyse)
  • Welche Funken fliegen und wo gibt es derzeit Konflikte?
  • Was ist unser Zunder? (= Was verbindet uns?)
  • Welche Funken sind übergesprungen und wie bauen wir die Glut weiter aus?
  • (z.B. Neukundenaquise)
  • Wann kann der Einsturz kommen und warum? (z.B. im Projekt, in der Organisation, im Team)
  • Wer hat die Verantwortung?
  • Welche Erkenntnisse wurden gewonnen?
  • Gibt es noch unverdaute Erfahrungen, Konflikte?
  • Was schwelt im Moment? 
Excellente Erfahrungen habe ich mit der Verbindung und Integration des Feuerprozesses in andere Moderationstechniken und -konzepte gemacht. Sowohl Großgruppenkonzepte wie „Open Space" oder „World Café"; klassische Moderationen oder „Dynamic Fascilitaion"; das „Team Management System" oder „Spiral Dynamics"; Führungs-/Konflikt- und Gesprächstrainings lassen sich inhaltlich, in der Metaphorik und der gewünschten Wirkung wunderbar mit dem Feuerprozess verbinden. Hierbei ist der Feuerprozess für mich kein Allheilmittel, sondern kann und wird präzise an den richtigen Moment im Prozess platziert, um eine bestimmte Wirkung zu erzeugen. Und: es „funkt"ioniert. listening_circle 
Das Feuer gemeinsam erleben
Gemeinsames Erleben des Feuers hat sich als effektive Hilfestellung für Teams und Organisationen erwiesen, die Energie und Kraft für eigene Veränderungsprozesse brauchen. Vier Dreh- und Angelpunkte von Organisationen spielen hierbei neben dem positiven Erlebnis eine wesentliche Rolle. Alle vier Bereiche werden durch das Feuer als erlebtes Leitbild in Verbindung mit entsprechender Moderation und Prozessbe-gleitung schnell transformierbar:
1. Gesprächskultur ermöglichen. Durch sie wird das Bewusstsein der Einzelnen und der Organisation aufgebaut und geprägt. Aus meiner Sicht ist es empfehlenswert, Zeit und Raum bereitzustellen, in dem die Schwierigkeiten, Ängste und Probleme der Menschen geäußert werden und eine Wandlung erfahren können. Sonst kommt es zum wilden Lauffeuer, auch „Flurfunk" oder „Pausentratsch" genannt.
2. Zusammenkünfte gestalten. Es gibt nichts demotivierenderes, als schlecht gestaltete Meetings, die in Zeit-, Geld- und Energieverschwendung enden. In ihnen kommen keine, inhaltlich und emotional von allen getragenen Ergebnisse zustande. Werden Zusammenkünfte richtig gestaltet, werden sie zu dem Ort, an dem das gemeinsame Feuer gehütet, gepflegt und weitergegeben wird.
3. Rituale erfinden. Es gibt in jedem Unternehmen Rituale. Es lohnt sich zu untersuchen, welches die Schlüsselmomente der erfolgreichen Zusammenarbeit in einer Organisation sind, und diese bewusst zu gestalten, zu ritualisieren. Die bewusste Gestaltung bestimmter Schlüsselmomente schafft Stabilität und nachhaltige Verankerung von Erfolg.
4. Strukturen wandlungsfähig machen. Wie oben dargestellt wandeln sich Organisationen sowieso. Das Dilemma vieler Unternehmen ist, dass die vorgeschriebenen Organigramme eine nicht wandelbare Hierarchie zementieren. Das Organigramm vom Kunden aus zu denken und in Leistungs-/Nutzenströmen darzustellen schafft hier ein neues Bild, das wandlungsfähig bleibt.   

Holger Fuchs

img_7077_-_hell.jpg „Menschen können begeistert, mit voller Motivation und unternehmerisch erfolgreich zusammenarbeiten. Permanente Entwicklung/Wandel sind dabei natürlich. Häufig fehlen erlebbare Leitbilder; Konzepte und einfache zwischen-menschliche Fähigkeiten um dies im Alltag umzusetzen.
Hier setzt meine Arbeit an. Das Feuer mit seiner Metaphorik, seinen Gesetzmäßigkeiten und seiner Faszination ist ein wesentlicher Bestandteil davon. Ich selber verbinde den Feuerprozess mit der Konzeption der Dynamic Fascilitation, Dynamischer Urteilsbildung, TMS und anderen wirksamen Elementen, die das Zusammenwirken der Menschen im Unternehmen bewusst machen, unterstützen und Handlungsvermögen aufbauen."



Text für gut gefunden, ist von hier

Gruß
Icke

Tipp für heute: 
Wohnung NICHT abfackeln!!! Kerzen, Feuer, ect. IMMER nur unter Aufsicht und mit wachem Verstand nutzen!!!